Design im Wandel: Deutlich weniger Text bei den Banken

Die meisten Banken haben viele Produkte und Services, von denen sie ihre Kunden überzeugen möchten. Die Kunden erwarten von einer Bank dagegen vor allem, dass sie dort ihr Geld einfach und sicher anlegen und verwalten können.
Wie die Banken mehr und mehr auf diese Erwartungen eingehen, lässt sich anhand der Entwicklung einiger Bankenwebsites in den letzten Jahren ablesen.
Ein wesentlicher Trend ist die Reduzierung von Text auf der Startseite.
Eingespart werden sowohl die linke Navigationsleiste, als auch Schnelleinstiege und Texte in Teaserelementen, die früher auf die vielen Produkte und Services hingewiesen haben.
Anstelle dieser Elemente tritt häufig eine Bühne, in der nur die wichtigsten oder neuesten Produkte großflächig beworben werden. So werden Neukunden nicht „erschlagen“ und Stammkunden finden schnell zu den für sie wesentlichen Elementen wie Login oder Aktienkursen.
Gut zu beobachten ist dieser Trend beispielweise bei der ING Diba. Insbesondere der Verzicht auf die Direkteinstiege links lassen die Seite 2012 im Vergleich zu 2008 ruhiger und übersichtlicher wirken.
Typisch ist hier auch die Gestaltung der Bühne, auf der drei zentrale Inhalte im Wechsel präsentiert werden.
Dass Banken sehr um das Vertrauen ihrer Kunden werben müssen, zeigt sich in einem weiteren Trend: Auf fast jeder Seite findet sich ein Testsiegel bzw. der Hinweis auf eine Auszeichnung.
Gut zu erkennen ist das bei ING Diba, aber auch bei 1822direkt. Diese Seite suggeriert in der Version von 2012 zudem durch die entgegen gestreckte Hand auf dem Bild einen persönlichen Kontakt, der Sympathie und Vertrauen stärken soll.
Interessant ist bei 1822direkt auch die Gestaltung des Login-Bereichs. Dieser ist inzwischen zentral platziert und groß gestaltet – was vermutlich den wesentlichen Nutzungsanlässen der Seite Rechnung trägt.
Auch auf den meisten anderen Bankenwebsites findet sich der Login-Bereich zwar ganz oben auf der Seite, aber eine Standardisierung bezüglich der Platzierung links, rechts oder mittig ist noch nicht erkennbar. Einige der Banken haben dieses Element allerdings im Laufe der letzten Jahre auffälliger gestaltet, damit es noch leichter gefunden werden kann.
Ein Beispiel extremen Designwandels aus der Bankenbranche möchte ich Ihnen an dieser Stelle nicht vorenthalten. Die Netbank setzt besonders konsequent auf Reduzierung der Inhalte und den Verzicht auf Text auf der Startseite. Von Navigation und Teasern sind im Laufe der letzten Jahre nur noch drei zentrale Einstiege sowie der Login für Kunden übrig geblieben.
Ich denke, wir dürfen gespannt sein, wie sich die Auftritte der Banken in den nächsten Jahren weiter verändern. Haben Sie eine Prognose?
Zum Projekt „Design im Wandel “:
eResult verfolgt und dokumentiert bereits seit mehreren Jahren die Entwicklung des Webdesigns von 50 verschiedenen Branchen, unter anderem auch von 18 Banken. Die dokumentierten Screenshots werden regelmäßig ausgewertet und Erkenntnisse hier im Usabilityblog vorgestellt.
Dibadu und ihr Dirk… 😉 Erfolgreich, aber bodenständig. Eine einzige Peson verkörpert hier das Image der Bank, und diese Person arbeitet nicht einmal bei der Bank. Trotzdem erzielt Diba damit genau dern erwünschten Effekt: Die Bank strahlt unterbewusst Sympathie & Vertrauen aus.
Das hätte die Commerzbank mit ihrer neuen Werbekampagne und der Langstreckenläuferin auch gerne. Nur hier wirkt die Werbung irgendwie fake, weil die Commerzbank es nicht lassen kann, im Werbespot inhaltslose Phrasen zu dreschen, die ihnen eh keiner der Zuschauer abnimmt.
Wenn Dirk dann zu seinem alten Metzger geht und ein Stückchen Wurst in die Hand gedrückt bekommt, hat das rein gar nichts mit einer Bank zu tun, aber wirkt 100% authentisch, obwohl es natürlich auch gestellt ist.
Hmm das muss zwar lange her sein, aber andere machen es nach. Auch Banken wie http://www.cortalconsors.de und http://www.tagesgeld-lotse.de setzen eher auf einfache Informationen und nicht auf Überladung.
Allerdings hätte ich als Kunde schon ganz gerne Details.