Design im Wandel: In der Autobranche herrscht Experimentierfreude pur

Webdesign ist einem ständigen Wandel unterworfen. Regelmäßig wird man von einem Relaunch oder einem Facelift einer vertrauten Website überrascht. Doch während in vielen Branchen, (z.B. in der Versicherungsbranche) der Trend zu einer Gestaltung mit hohem Weißanteil und einem immer ähnlicheren Aufbau geht, überraschen die Vertreter der Automobilbranche immer wieder durch unerwartete Veränderungen.
Entgegen aller Regeln für ein erwartungskonformes Webdesign haben die Standardelemente ihre Plätze im Laufe der letzten Jahre in dieser Branche mehrfach gewechselt.
Zum Beispiel das Logo: Bei Ford und Opel ist es nun nicht mehr oben links, sondern oben rechts auf der Seite zu finden.
Skoda dagegen geht den umgekehrten Weg, das Logo ist nun nicht mehr oben rechts, sondern oben links zu finden.
Ähnliches lässt sich hinsichtlich der Navigation beobachten. Auch diese hat bei den Automobilherstellern in den letzten Jahren häufig ihren Platz gewechselt, beispielsweise bei Skoda von einer oberen, horizontalen Navigation nach links. Citroën geht den umgekehrten Weg.
Häufig bietet neben einer Hauptnavigation eine zweite Navigation Zugang zu Modellen, Serviceangeboten oder anderen Produktgruppen des Unternehmens. Diese Navigation findet mehr und mehr im unteren Seitenbereich, unterhalb einer Flash-Bühne ihren Platz.
Eine solche Bühne scheint überhaupt auf den Seiten der Automobilhersteller unverzichtbar zu sein. Sie hat im Laufe der Zeit an Größe gewonnen und füllt häufig den Contentbereich der Startseite völlig aus. Aber auch bei der Gestaltung der Flash-Bühne lässt sich die Experimentierfreude erkennen. Während sich beispielsweise viele Hersteller mehr und mehr auf ein einzelnes (wenn ständig wechselndes) Bild beschränken, erhöht Citroën die Komplexität merklich.
Übrigens: der Trend zu einer hellen, farbreduzierten Gestaltung lässt sich in der Automobilbranche ebenfalls nicht bestätigen. Dunkle, kräftige Farben bestimmen stattdessen mehr und mehr das Design vieler Websites.
Diese beobachteten Wandel des Designs werfen einmal mehr die Frage auf, wie weit man beim Design einer Seite mit Konventionen und Trends brechen darf bzw. sollte.
Ich denke, es kommt bei der Beantwortung dieser Frage sehr stark auf die Intentionen der Seite und deren Besucher an. Wenn es zunächst einmal um Inspiration, emotionale Ansprache der Besucher und das Abheben vom Wettbewerb geht ist unkonventionelles Design sicherlich eher angesagt, als wenn es um die schnelle Vermittlung von Sachinformationen geht.
Zum Projekt „Design im Wandel“:
eResult verfolgt und dokumentiert bereits seit mehreren Jahren die Entwicklung des Webdesigns von 50 verschiedenen Branchen, unter anderem auch von 25 Vertretern der Automobilbranche. Die dokumentierten Screenshots werden regelmäßig ausgewertet und Erkenntnisse hier im Unsabilityblog vorgestellt.
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