21 UX-Zitate, die zum Nachdenken anregen
Zitate sind eingängige Sprüche/Aussagen, die zum Nachdenken anregen. In 21 Jahren eresult hatten wir vieles zum Nachdenken. An dieser Stelle wollen wir Sie mit 21 unserer liebsten UX-Zitate beglücken, die unser UX-Mindset hier bei eresult stark geprägt haben. Vielleicht ist auch der ein oder andere Spruch dabei, mit dem Sie im nächsten Meeting glänzen können und wieder andere zum Nachdenken anstoßen können.
1. “If you think good design is expensive, you should look at the cost of bad design.” Dr. Ralf Speth, Chief Executive Officer, Jaguar Land Rover
Design ist nicht nur ästhetisches Beiwerk, sondern ein maßgeblicher Faktor für den Return on Investment. Schlechtes Design vergrault Nutzer, verursacht langfristig Kosten durch Korrekturschleifen und lässt die Konversionsraten sinken. Dem Design Value Index zufolge übertreffen designfokussierte Unternehmen ihre Konkurrenz um ganze 228 % und berichten von 50 % mehr zufriedenen Kunden.
2. “If I had an hour to solve a problem and my life depended on the solution, I would spend the first 55 minutes determining the proper question to ask, for once I know the proper question, I could solve the problem in less than five minutes.” A. Einstein
Die Aufgabe von UX Design ist es, ein bestimmtes Problem bzw. ein Need des Users zu lösen. Das bedarf zuallererst eines klaren Verständnisses des Problems bzw. der Nutzeranforderung. Ein Problem kann ich erst dann lösen, wenn ich es definiert habe. Daher müssen so früh wie möglich User Research und Requirements Engineering durchgeführt und konstitutiv in den Gestaltungsprozess einbezogen werden, um klar die Ziele des Designs formulieren zu können.
3. “Culture eats strategy for breakfast.” Peter Drucker, Management Consultant und Autor
Kundenzentrierung muss ohne Zweifel in Unternehmensstrategien implementiert sein. UX wird jedoch erst dann im Unternehmen wirksam, wenn es als Mindset verstanden wird, das die gesamte Unternehmenskultur durchdringt. Damit sich Top-down- und Bottom-up-Prozesse die Hand geben und neue Fehlerkulturen entstehen können, muss auch die Einstellung aller Teammitglieder im alltäglichen Handeln transformiert werden, bis jeder User Experience als Fluchtpunkt des gemeinsamen Schaffens versteht. Es geht letztendlich darum, UX strategisch und systematisch im Unternehmen zu verankern und Schritt für Schritt den sog. Reifegrad (Maturity) in Richtung Nutzerzentrierung zu erhöhen.
4. “Design is not just what it looks like and how it feels. Design is how it works.” Steve Jobs
Ein Design, das die User nicht an die Hand nimmt und sie durch die Lösung ihrer Probleme hindurchleitet, sondern dem User Hürden stellt, ist letztlich ein Design, das nicht funktioniert. Gutes Design ist wie ein guter Erzähler, der den User durch Anfang, Mitte und Ende seiner Storyline führt. Gerät der Aktionsfluss ins Stocken, kommt die Geschichte zum Stillstand, die Drop-out-Rate erhöht sich und die Konversionsrate verringert sich.
5. “UX design is not Graphic Design; it’s Business Strategy.” Shawn Roe, UX Content Strategist
UX Design ist nicht die ästhetische Ausgestaltung einer Benutzeroberfläche, sondern die praktische Entwicklung und Umsetzung einer Business-Strategie. Es liefert gestalterische Lösungen für Probleme, die im Testing von Layouts, Mockups und der Erhebung von User Needs von UX Strategists definiert wurden. Gutes UX Design muss daher als Umsetzung und Ausgestaltung einer Strategie verstanden werden.
6. “If you don’t talk to your customers, how will you know how to talk to your customers?” Will Evans, Design Thinker in Residence @ NYU Stern
Wenn wir die Webseite als sales person verstehen, und die sales person eine Sprache spricht, die User erst erlernen müssen, um zu finden, was sie suchen, dann werden die Verkaufszahlen vermutlich sinken. Wenn wir wissen möchten, was die Sprache meiner (potenziellen) User ist, was sie brauchen, wie sie handeln und was ihre Relevanzen sind, sollten wir am besten: die User fragen.
7. “If a picture is worth 1000 words, a prototype is worth 1000 meetings.” Tom & David Kelley, Creative Brothers at IDEO
Große und viel durchdachte Ideen sind das eine, ihr Bestehen in der Praxis das andere. So früh wie möglich im Entwicklungsprozess mehrere (Wegwerf-) Prototypen zu erstellen, diese testen und vergleichen zu lassen, um Stärken und Schwächen frühzeitig optimieren zu können, ist ressourcensparender als ein fertiges Produkt grundlegend zu ändern. Wer früher zahlreiche Ideen/Varianten prototypt und mit den Endanwendern testet, bleibt länger froh.
8. “Want your users to fall in love with your designs? Fall in love with your users.” Dana Chisnell
Wenn Sie den Nutzer ignorieren, wird er auch Ihr Produkt ignorieren. Behalten Sie den Nutzer im Auge: Beobachten Sie ihn und sprechen Sie mit ihm. Treffen Sie keine Entscheidungen, ohne seine Meinung einzuholen. Machen Sie ihn zum Teil Ihres Designprozesses. Machen Sie sich seine Probleme zu eigen. Lernen Sie aus seinen Beschwerden. Nur dann werden Sie in der Lage sein, ein für ihn brauchbares Produkt zu entwickeln.
9. „Achte darauf, was Benutzer tun, und nicht, was sie sagen.“ Jakob Nielsen, Usability-Experte
Mit den Usern zu sprechen und ihre Meinung einzuholen, ist enorm wichtig. Die Absichten der User und das tatsächliche Handeln der Nutzer bzw. das reflektierte und das praktische Verhalten sind aber nicht ein und dasselbe. Deswegen ist es ebenso wichtig, den Usern bei dem zuzuschauen, was sie auf der Webseite tatsächlich tun. Wie sich User auf einer Webseite oder in Bezug auf ein Produkt verhalten, wird Dinge aufdecken, auf die ich auch mit zahllosen Fragen nicht gestoßen wäre. Dafür braucht man gute Researcher – und gute Beobachtungs-Skills, um das Potential dieser zentralen Ebene von UX abzuschöpfen.
10. “Like all forms of design, visual design is about problem-solving, not about personal preference or unsupported opinion.” Bob Baxley
Der Nutzer und seine Ziele sollten stets das Design leiten. Fokus ist es mit Hilfe eines passenden Designs den Nutzer bei seiner Zielerreichung zu unterstützen. Es ist wichtig, das Design dem Nutzer entsprechend zu gestalten und nicht die eigenen Vorlieben oder Abneigungen einfließen zu lassen.
11. “Testing with one user early in the project is better than testing with 50 near the end.” Steve Krug, Author, Developer
Nichts ist wichtiger, als in der frühen Phase der Entwicklung Prototypen zu testen. Es ist leicht, sich in internen Blasen des Denkens zu verlieren. Die Sichtweise zu wechseln und einen Blick von außen zu bekommen von denjenigen, die das Produkt letztendlich verwenden sollen, eröffnet Perspektiven, die manche Herangehensweisen grundlegend neu ausrichten können. Früh Dinge zu überarbeiten, spart Ressourcen, von denen vor der Investition in Feinarbeiten nur ein Bruchteil nötig gewesen wäre.
12. “If you walk the footsteps of a stranger, you’ll learn things you never knew.” Pocahontas, Disney
Für denjenigen, der das User Interface designed hat, ist es sehr leicht, das zu übersehen, was andere nicht verstanden haben. Indem man sich durch Usability Testing in die Lage eines Fremden versetzt, erfährt man Dinge über seine eigene Webseite, die man noch nie zuvor so gesehen und wahrgenommen hat.
13. “Users are not always logical, at least not on the surface. To be a great designer you need to look a little deeper into how people think and act.” Paul Boag, UX Consultant und Autor
Menschliches Verhalten ist nicht immer logisch und daher nicht immer berechenbar oder vorhersehbar. Zudem ist es ständigen Einflüssen und Moden ausgesetzt, die Gewohnheiten prägen. Das führt auch dazu, dass sich gerade die Praktiken und Erwartungen im Umgang mit digitalen Medien in ständigem Wandel befinden. User Research muss daher immer wieder aufs Neue durchgeführt werden, um mit der Dynamik von User Behaviour mithalten zu können.
14. “Humans have always been emotional and have always reacted to the artifacts in their world emotionally.” Alan Cooper, President of Cooper
Klickverhalten ist ein wichtiger Indikator von User Behaviour. Dennoch liefern analytische, quantitative Daten dieser Art Statistiken, die mit den Motiven des beobachteten Handelns erst zum Leben erweckt werden. Daher sind insbesondere auch qualitative Studien wichtig, bei denen die User aus ihrer lebensweltlichen Perspektive berichten, warum sie etwas tun oder nicht tun. Erst mit den dahinterliegenden Geschichten und Empfindungen von Usern lassen sich die Bedeutungsfacetten von Zahlen sinnvoll entschlüsseln.
15. “Genius is the ability to reduce the complicated to the simple.” C.W. Ceram, Journalist, Lektor und Autor
UX Design ist die Kunst, zu verstehen, was für die User das Wesentliche ist, wie es so gestaltet und platziert werden kann, dass es maximal einfach ist, es zu finden und zu benutzen. Die Kür ist hierbei die Balance zwischen der Reduktion auf das Wesentliche (dafür müssen wir zuerst unsere User und ihre Relevanzen verstehen) und einem Design, das die Produktstrategie zum Ausdruck bringt.
16. “Spend as much time on copy as you do on visuals.” John Zeratsky, Design Partner at Google Ventures
UX Design besteht nicht nur aus Farben, Bildern und Icons. Eine oft unterschätzte Dimension der Architektur einer Webseite sind die Begriffe, Beschreibungen und Texte, die sich dort befinden. Die Benennung von Kategorien, die konzise und verständliche Formulierung von Informationen, Menge und Inhalt von Worten sind kein Nebenprodukt von UX Design, sondern eine elementare Säule für eine erfolgreiche Webseite. Auch hier ist es wichtig, die Sprache der Nutzer zu sprechen.
17. “UI is the saddle, the stirrups, & the reins. UX is the feeling you get being able to ride the horse.” Dain Miller, Web Developer
User Interface und User Experience sind nicht ein und dasselbe. Sie gehören zwar untrennbar zusammen, aber sie spielen zwei unterschiedliche Rollen: Im UI geht es um die Berührungspunkte zwischen User und Maschine, denen er im Nutzungsprozess begegnet, um zu seinem Ziel zu navigieren. Dazu gehören Buttons, Screens, Scrollbars, Eingabefelder etc. Diese Elemente haben einen großen Einfluss auf User Experience und stehen in Wechselwirkung, aber als zwei verschiedene Dinge.
18. “Rule of thumb for UX: More options, more problems.” Scott Belsky, Unternehmer
Wenn viele Wege nach Rom führen und ebenso viele Schilder in verschiedene Richtungen den Weg zu weisen versuchen, ist es sehr wahrscheinlich, dass der User vor allen Dingen eins ist: verwirrt und orientierungslos. Ein klarer, einfach zu findender Weg zu einem klaren Ziel ist mehr wert als tausend Klickpfade zu ein und demselben Ziel.
19. “Every great design begins with an even better story.” Lorinda Mamo, Designer
UX Design führt den User durch einen Erlebnispfad wie durch eine Geschichte. Diese Storyline, durch die das Design wegweisend hindurchführt, sollte ganz am Anfang des Designprozesses stehen und auf User Journeys basieren. Die innere Logik dieser Story ist der erste Schritt zur Generierung der digitalen Design-Architektur, die das Grundgerüst für die Gestaltung der Webseite sein sollte.
2o. „Pretty things can be useless, and ugly things can be useful.“ Abby Covert, How to Make Sense of Any Mess: Information Architectur for Everybody
Das „Beauty is good“-Stereotyp verleitet uns oft zu falschen Annahmen. Schönheit und Qualität hängen nämlich nicht immer zusammen. Bei der Gestaltung ist es daher wichtig, beide Seiten stets im Blickfeld zu haben. Schönheit kann von der Realität ablenken (z. B. etwas funktioniert nicht wirklich). Bei Hässlichkeit kann dies aber ebenso passieren (z. B. es funktioniert wunderbar). Es ist daher wichtig, tieferliegende Fragen zu stellen und nicht nur nach dem Äußeren zu bewerten.
21. „The role of the designer is that of a good, thoughtful host anticipating the needs of his guests.” Charles Eames
Als UX Designer sind wir der verlängerte Arm und das Sprachrohr der Nutzer unserer Produkte, Services oder Systeme. Durch Empathie und Analyse unserer Nutzer, ihrer Nutzungsaufgaben und des Nutzungskontexts arbeiten wir daran, die Bedürfnisse unserer Nutzer auf die bestmöglichste und nutzerfreundlichste Weise zu erfüllen. So wie es ein guter Gastgeber tun würde.
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Happy Birthday, eresult!
Beitragsbild: Jason Strull bei unsplash
Ich habe noch eins aus der Zeit, als man mit dem Begriff „UX-Design“ noch nichts anfangen konnte:
„The system user is concerned with operational effectiveness, not with the designer’s problems of creating the system.“
Aus einem Buch zu Industrial Design von W.E.Woodson (leider im Web nicht mehr zu finden, müßte aus den 1980ern stammen).
Paßt in seiner Allgemeinheit zu vielen Arten von Systemen (z.B. auch Staat/Politik/Bürger)