Aller Anfang ist einfach – Tipps für ein nutzerzentriertes Briefing für Usability-Tests
Im Sinne von „Wer begonnen hat, hat schon die Hälfte getan.“ (Horaz) möchte ich heute konkrete Tipps und Anleitungen für einen gelungenen Projektauftakt bei Usability-Tests geben.
Mittlerweile gibt es unzählige Blogartikel und How-to-Anleitungen zur Umsetzung von Usability Tests (unter anderem auch hier im Blog von einem unserer Geschäftsführer Martin Beschnitt: 101 Usability Test Teil 1 & 101 Usability Test Teil 2). Dabei wird jedoch ein ganz entscheidendes Element häufig übersehen: Die Erstellung des ersten Briefings. Dies ist umso essentieller, wenn der Usability-Test nicht Inhouse, sondern von externen Profis (wie bspw. uns, der eresult GmbH) durchgeführt werden soll.
Informationen gezielt sammeln
Häufig erreichen uns Anfragen mit dem Wortlaut „Wir haben Produkt/App/Website XY und möchten diese gerne in einem Nutzertest überprüfen lassen. Können Sie uns hierfür bis nächste Woche ein Angebot zusenden?“ Darauf folgt von uns eine Terminanfrage für ein Telefongespräch, um mehr über die Hintergründe des angedachten Nutzertests zu erfahren. Denn bei uns gibt es keine Nutzertests von der Stange – je nach Kundenwünschen, Anforderungen, Budget und Timing erstellen wir individuelle Angebote und Studienkonzepte.
Wir schicken auf die erste Anfrage also eine ganze Reihe an Fragen zurück, um Ihnen ein Angebot maßschneidern zu können. Darauf beginnt (so stelle ich es mir zumindest vor) auf der anderen Seite eine wilde Recherche unter den einzubeziehenden Stakeholdern.
Um diesen Zwischenschritt zu vereinfachen, möchte ich mit diesem Blogartikel genau diese Frageliste vorstellen und Ihnen zur Verfügung stellen. Das Ziel des User Centered Design-Prozesses ist es nämlich nicht nur, die Nutzer zu jedem Zeitpunkt mit einzubeziehen, sondern genauso alle Stakeholder. Und genau dies ist auch von Anfang an wichtig, um die Erkenntnisse des Nutzertests weitertragen zu können. Sie sollten mit dieser Fragenliste an alle für das Gesamtprojekt relevanten Stakeholder herantreten und deren Meinungen und Informationen zu den einzelnen Abschnitten einholen.
Essentiell bei der Fragenliste für ein solches Briefing ist es, dass Sie nicht auf alle Fragen eine Antwort haben müssen. Wir beraten hier sehr gerne bezüglich allen Punkten – dafür sind wir da! Sofern hier jedoch schon gewisse Anforderungen und Informationen vorliegen, hilft dies enorm.
Ein persönliches Gespräch kann durch nichts ersetzt werden
Die Vorbereitung eines solchen Briefingdokuments erleichtert allen Beteiligten das Vorhaben, einen Nutzertest mit möglichst wenig Iterationsschleifen schnell auf den Weg zu bringen und stellt gleichzeitig sicher, dass alle Interessen berücksichtigt werden. Dennoch möchte ich hier noch einmal betonen, dass dieses Dokument zwar eine ausgezeichnete Basis darstellt, in einem persönlichen Gespräch jedoch noch einmal deutlich mehr Details und ggf. Anforderungen identifiziert werden.
Und so geht es weiter!
Nachdem wir also gemeinsam noch einmal alle Rahmenpunkte und Wünsche durchgegangen sind, erstellen wir in der Regel ein Angebot, in dem alle Ihre Wünsche enthalten sind. Auch hier sollten Sie noch einmal Rücksprache mit allen Stakeholdern halten, ob alles berücksichtigt wurde. Oftmals kommen erst im Nachgang noch weitere Fragestellungen / Anforderungen auf, die zu Beginn noch nicht greifbar waren. Gerne passen wir das Angebot dann noch einmal an die neuen Anforderungen an.
Maßarbeit braucht Flexibilität.