User Stories: Link- und Literaturtipps

Scrabbelsteine, die das Wort Blog bilden.

Als Leser dieses Artikels (Rolle) möchte ich eine gute Auflistung zum Thema „User Stories“ bekommen (Wunsch), um schnell an weiterführende Informationen zu kommen (Nutzen).

Wenn Ihnen diese Struktur bekannt vorkommt, können Sie gleich zu den Literaturtipps weiterscrollen. Für alle anderen eine kleine Einführung.

Buchtipp: User Story Mapping von Jeff Patton

Buchtipp: User Story Mapping von Jeff Patton

User Stories sind kurze Beschreibungen, die die Bedürfnisse des Nutzers in Bezug auf ein Produkt festhalten und somit implizite Anforderungen für das Produkt enthalten. Ein häufiger Aufbau ist dabei entsprechend dem Anfangsbeispiel folgender:

  1. Rolle: die Beschreibung des Nutzers, aus dessen Perspektive die User Story formuliert wird
  2. Wunsch: die Beschreibung des Wunsches des Nutzers an das Produkt
  3. Nutzen: die Beschreibung des Nutzens, den das Erfüllen des Wunsches dem Nutzer bringt

Oft auf Post-Its oder Karteikarten festgehalten liegt eine große Stärke der User Stories in ihrer Knappheit. Als Ersteller einer User Story ist man gezwungen das Datenmaterial, das nach einer guten Anforderungsanalyse entstanden ist (das kann schon mal ein kleiner Berg an Protokolle, Transkripten etc. sein), auf die wichtigsten Kernfragen zu reduzieren: Wer, was und warum. Die knappe und in sich verständliche User Story kann schnell und einfach weitergegeben werden und ist daher auch ein bewährtes Tool in der Agilen Softwareentwicklung. Statt langer Dokumente werden User Stories formuliert, die bspw. bei der Arbeit mit Scrum als Backlog-Items, die Grundlage für die Arbeit in den einzelnen Projektphasen bilden. Ein weiterer Vorteil von User Stories ist die Variabilität beim Grad der Detailliertheit. Stehe ich noch recht am Anfang meiner Entwicklung, reicht mir vielleicht eine recht allgemeine User Story:

Als Nutzer möchte ich eine Sortierfunktion über alle Dateien haben, damit ich die gesuchte Datei schnell finde.

Ist man weiter in der Entwicklung und kennt auch spezifische Nutzergruppen, kann es sehr konkret werden:

Als Archivmitarbeiter möchte ich die Kataloge aufsteigend nach Aktualität sortieren können, damit ich neue Kataloge schnell finde.

Besonders in Kombination mit anderen verdichteten Methoden wie Personas und Customer Journey Maps sind User Stories eine gute Methode, Wissen schnell und unmissverständlich weiterzugeben. Als beliebte Methode in der Softwareentwicklung gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Quellen, die sich mit dem Thema beschäftigen (Aktueller Stand bei Google fast 500.000 Ergebnisse zu „User Story“). Ich habe für Sie einige interessante Quellen zusammengesucht, die guten Input zum Erstellen und Arbeiten mit User Stories bieten. Angefangen mit einem schönen Artikel von Jens Jacobsen hier im Blog.

Literaturtipps

Mike Cohn: User Stories Applied – For Agile Software Development

Das Standardwerk, wenn es um User Stories geht, ist sicherlich das Buch von Mike Cohn. Schon 12 Jahre alt, aber weiterhin aktuell, werden darin praktische Anleitungen gegeben und Antworten auf die Fragen: Wie komme ich an mein Material für die Stories? Wie formuliere ich gute Stories? Wie arbeite ich zusammen mit Stakeholdern? Alle, die einen guten Einstieg in das Thema suchen, sei dieses Buch empfohlen.

Jeff Patton: UserStory Mapping – Discovering the whole Story, build the right product

Wer User Stories in seinen Grundlagen bereits kennt und auf das nächste Level heben möchte, dem sei das Buch von Jeff Patton empfohlen. Um besonders bei komplexen Projekten die Übersicht nicht zu verlieren, empfiehlt Patton zur Strukturierung die Arbeit mit User Story Maps. Neben guter Anleitungen, werden Inhalte mit teilweise sehr unterhaltsamen Beispielen illustriert (Stichwort „Cake Fails“).

David Evans und Gojko Adzic: Fifty Quick Ideas to Improve Your User Story

Für alle, die mit User Stories bereits arbeiten und neue Arbeitsweisen und Tipps an die Hand bekommen wollen, empfiehlt sich das Buch von Evans und Adzic. Zu jedem Thema liefern die Autoren die Vorteile und kurze Handlungsanleitungen, sodass man schnell entscheiden kann, ob die Methode für einen interessant ist und wie man sie demnächst im Projekt einsetzt. Das dabei nicht alles ein Treffer sein muss, wird von den Autoren schon im Vorwort angesprochen. Man handle also beim Arbeiten mit diesem Buch nach dem Prinzip „Trial and Error“.

Basics & Tipps zum Schreiben von User Stories

Wie schreibt man gute User Stories? Auf welche Punkte sollte man dabei achten? Wer einen Einstieg ins Thema sucht, klicke sich durch diese Artikel:
http://www.romanpichler.com/blog/10-tips-writing-good-user-stories/
https://www.scrumalliance.org/community/articles/2010/april/new-to-user-stories
http://www.agilemodeling.com/artifacts/userStory.htm
https://www.techdivision.com/blog/die-perfekte-user-story/
http://codingsans.com/blog/user-stories-with-templates

Arbeiten mit User Stories

Wer neu im Thema ist und die Arbeit mit User Stories lernen möchte, wird nicht daran vorbei kommen, in ein gutes Buch zu investieren (siehe oben). Für die, die im Thema sind, und auf der Suche nach Tipps und Anregungen sind, habe ich ein paar Artikel gesammelt, die verschiedene Aspekte der Arbeit mit User Stories beleuchten (wie verfeinert man User Stories, die User Story bei Scrum etc.):
https://www.mountaingoatsoftware.com/articles/advantages-of-user-stories-for-requirements
https://systemagility.com/2011/05/17/definition-of-ready/
http://jpattonassociates.com/storymappingslides/
http://www.ibm.com/developerworks/rational/library/user-stories-product-backlog/index.html
https://alphanodes.com/de/user-stories-scrum

Tools für User Stories & Mapping

Spätestens, wenn man mit Teamkollegen an anderen Standorten zusammenarbeitet, haben Post-Its und Stift ausgedient. Wer nicht Excel-Tabellen hin und her schicken möchte, findet vielleicht unter den nachfolgenden Tools das passende:
http://storiesonboard.com/
https://trello.com/
https://cacoo.com/
http://boardthing.com/
https://www.featuremap.co/en

Was sind Ihre Tipps und Lieblingsseiten zum Thema User Stories? Wenn Sie noch Fundstücke haben, die in der Auflistung fehlen – gerne im Kommentarbereich ergänzen.

Portraitfoto: Marie Jana Tews

Marie Jana Tews

Senior User Experience Consultant

Alumni-eresult GmbH

Bisher veröffentlichte Beiträge: 8

3 Kommentare

  • Schöne Übersicht.

    Mein Problem mit User Stories ist, dass sie oft schon eine (vermeintliche) Lösung vorgeben. Hier z. B. „Sortierfunktion“. Ebenso ist die Rolle meistens irrelevant. Wichtig sind Kontext und Motivation. Verschiedene Rollen (Admin, Powerseller, Gelegenheitsnutzer …) können sich in derselben Situation (Context + Motivation + Desired Outcome) befinden.

  • Marie Jana Tews

    Hallo Jan,
    vielen Dank für deinen Beitrag. Zum ersten Punkt: Stimmt – User Stories sollten nicht gleich die Lösung vorweg nehmen, da ist mein Beispiel schon etwas zu konkret. Zum zweiten Punkt würde ich sagen: kommt drauf an! Gerade wenn es sich um Applikationen handelt, die von Gruppen sehr unterschiedlich genutzt werden können, kann es Sinn machen nach den Rollen aufzuschlüsseln. Also nicht unbedingt beim klassischen Webshop, aber bei einem Intranet oder einer komplexen Betriebsanwendung kann ein Blick auf unterschiedliche Rollen die Diskussion eröffnen, ob man alle mit der Applikation bedienen will oder kann. So zumindest meine Erfahrung – aber ich bin diskussionsbereit 🙂

  • Hey, wer bei User Stories und Personas dieselben Probleme sieht wie Jan, dem empfehle ich sich über Job Stories zu informieren: https://jtbd.info/replacing-the-user-story-with-the-job-story-af7cdee10c27

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