21 Tipps, um zu einer nutzerfreundlichen Informationsarchitektur (IA) zu kommen
eresult wird 21! Das feiern wir, indem wir 21 Tipps zu einer nutzerfreundlichen Informationsarchitektur mit Ihnen teilen.
1. Wissen, wovon man eigentlich spricht – die Bedeutung von „Informationsarchitektur“
„Informationsarchitektur“ umfasst die Navigationsstruktur und die Struktur einzelner Seiten, Teilbereiche einer Seite oder sogar einzelner Module. Es kann sich dabei um Webseiten, digitale Anwendungen, Apps, Online-Shops, Intranets etc. handeln. Die Gestaltung bzw. Visualisierung spielt dabei keine Rolle – es geht um das Grundgerüst! Informationen, Inhalte und Funktionen sind in einer guten Informationsarchitektur effektiv und effizient auffindbar und verständlich. Das Bereitstellen einer guten Informationsarchitektur sollte unbedingt Ziel sein, da sie das Empfinden der Nutzer gegenüber einer Anwendung maßgleich beeinflusst.
2. Den Unterschied zwischen „Informationsarchitektur“ und „Navigationsdesign/User Interface“ kennen
Zwei wichtige Faktoren gilt es zu beachten und zu unterscheiden:
- Die Informationsarchitektur (IA), also die strukturelle Organisation der Inhalte. Dazu gehört etwa die Inhaltshierarchie oder auch andere Organisationsformen, wie facettierte Datenbanken oder Tags. Die eigentliche Informationsarchitektur ist nicht direkt für die Nutzer sichtbar.
- Das Navigationsdesign/User Interface (UI), also die tatsächliche Darstellung der abstrakten Informationsarchitektur auf der Webseite. Diese umfasst im Normalfall mehrere Navigationssysteme, etwa globale und lokale Navigation sowie eine kontextuelle Navigation.
3. Gute Argumente für & Vorteile von Card Sortings kennen
Card Sortings ermöglichen eine nutzerzentrierte und fundierte Konzeption bzw. Optimierung der Informationsarchitektur. Durch das Einbeziehen der Nutzer bzgl. der Informationsarchitektur bringt die Anwendung von Card Sortings diverse Vorteile mit sich:
- Die Entwicklung oder Optimierung einer nutzerzentrierten Informationsarchitektur steigert die Auffindbarkeit von Informationen, Funktionen und Inhalten. Dies führt zu einer effizienteren Zielerreichung.
- Typische Denk- und Vorgehensweisen der Nutzer werden beim Suchen und Sortieren von Inhalten betrachtet und mentale Modelle beleuchtet. Diese werden bei der Entwicklung oder Optimierung der Informationsarchitektur berücksichtigt.
- Die Zufriedenheit der Nutzer kann auf diese Weise gesteigert und die User Experience positiv beeinflusst werden.
- Dies kann z. B. zu einer Verbesserung der Conversion Rate führen.
4. Offline oder online…?
Card Sortings können sowohl offline als auch online durchgeführt werden. Beim Offline Card Sorting sortieren Teilnehmer physische Karten auf einem Tisch. Bei einem Online Card Sorting sortieren Probanden die Karten mit Hilfe eines Online-Tools im Webbrowser. Die nachfolgende Übersicht zeigt die Vor- und Nachteile von Offline und Online Card Sortings.
Offline Card Sorting | Online Card Sorting | |
---|---|---|
Vorteile | – Verständnisfragen der Probanden können geklärt werden – Erläuterungen des mentalen Modells der Probanden möglich – Identifizierung irrelevanter oder fehlender Inhalte möglich – (Verhaltens-) Beobachtung – Qualitatives Feedback | – Ständige, ortsunabhängige Erreichbarkeit – Weniger Aufwand bzgl. – Durchführungszeit und Kosten (Incentivierung der Teilnehmer) – Zeitsparende, toolgestützte (Live-) Online-Auswertung – Quantitatives Feedback |
Nachteile | – Aus Kostengründen nur begrenzte Anzahl an Probanden | – Keine Möglichkeit, Verständnisfragen der Probanden zu klären – Keine Erläuterung des mentalen Modells der Probanden durch Kommentare – Keine (Verhaltens-) Beobachtung |
5. Nutzer einbeziehen, statt nur interne Workshops durchführen
Oft wird intern lange diskutiert und geworkshopt – am Ende stehen komplizierte Organigramme oder Ähnliches. Dabei existiert eine wertvolle Wissensquelle, die oft außen vor gelassen wird – die Nutzer. Um eine nutzerzentrierte Informationsarchitektur zu schaffen, ist es unabdingbar, Nutzer einzubeziehen. Card Sorting bietet sich hier als Methode an. Das Wissen über Nutzer und ihre Bedürfnisse ist hierfür unerlässlich, da es Sie bei der Erarbeitung einer schlüssigen Struktur und bei der Auswahl der richtigen Card-Sorting-Variante unterstützt. Folgende Fragen sollten Sie beantworten können:
- Wer sind die Nutzer (Altersstruktur, Geschlecht, Vorwissen etc.)?
- Was sind die Ziele dieser Nutzer?
- Was sind typische Use Cases dieser Nutzer?
6. Wissen, wann Gruppen-Card-Sortings ausnahmsweise erlaubt sind
Nutzer bewältigen ihre Aufgaben in der Regel allein. Sie suchen bestimmte Inhalte, Funktionen oder Informationen, z. B. auf einer Webseite oder in einer App. Card Sortings sollten daher aus Nutzersicht nicht in Gruppen, sondern allein durchgeführt werden. Es kann allerdings Situationen geben, in denen die Durchführung von Gruppen-Card-Sortings sinnvoll ist. Ist z. B. sehr viel Fachwissen über die zu gruppierenden Inhalte einer Domäne Voraussetzung, was keine einzelne Person besitzt, macht es Sinn, in Gruppen zu arbeiten. Bei Intranets mit spezifischen Inhalten oder auch im B2B (Business-to-Business) Bereich kann dies vorkommen. Hier macht es Sinn, die entsprechenden Personen das Card Sorting in kleinen Gruppen durchführen zu lassen, so dass sie ihr Wissen über die Inhalte teilen können und im Konsens eine Informationsarchitektur erarbeiten.
7. Den Inhalt kennen und für die Zukunft mitdenken: Wird Platz für X neue Sortimente benötigt?
Die Anwendung, ihre Inhalte, Informationen und Funktionen etc. müssen vor der Durchführung des Card Sortings bekannt und vom Projektteam verstanden werden. Es sollte ein sogenanntes „Content Audit“ durchgeführt werden. Dabei werden Inhalte katalogisiert, wobei der Detaillierungsgrad variieren kann. Folgende Informationen sollten erfasst werden, wenn es sich z. B. um eine Webseite handelt:
- Position in der Informationsarchitektur
- Seitentitel
- URL
- Kommentare zum Inhalt
Um Zeit zu sparen, sollte ein Content Audit nach Möglichkeit automatisiert durchgeführt werden. Die Informationen können zum Teil direkt aus dem CMS der Webseite exportiert werden. Andernfalls können Website-Crawler, wie Screaming Frog SEO Spider, oder Content Insight helfen. Nichtsdestotrotz müssen Sie genügend Zeit einplanen, um sich mit dem Ergebnis vertraut zu machen. Sie müssen verstehen, welcher Inhalt existiert und wie dieser strukturiert ist. Erst anschließend können Sie ein erfolgreiches Card Sorting durchführen.
In den meisten Fällen reicht ein Excel-Sheet zur Dokumentation des Content Audits aus. Mit XMind lassen sich zur besseren Visualisierung hierarchische Mindmaps erstellen. Sie können Farben, Markierungen und Kommentare einfügen, um wichtige Zusatzinformationen hervorzuheben.
B2B (Business-to-Business) Bereich kann dies vorkommen. Hier macht es Sinn, die entsprechenden Personen das Card Sorting in kleinen Gruppen durchführen zu lassen, so dass sie ihr Wissen über die Inhalte teilen können und im Konsens eine Informationsarchitektur erarbeiten.
8. Relevante Stakeholder frühzeitig involvieren
Die Nutzer einzubeziehen, ist von hoher Relevanz. Nicht weniger wichtig ist es, die Beteiligten (Stakeholder) frühzeitig zu involvieren. Je nach Unternehmensgröße kann es sich hierbei um eine Vielzahl von Stakeholdern handeln. Auch die Stakeholder müssen die Rahmenbedingungen der Anwendung ebenfalls verstehen. Die zentralen Dos & Don’ts aus Sicht der Stakeholder können Sie z. B. durch Interviews ermitteln. So vermeiden Sie, zu einem späteren Zeitpunkt auf Probleme oder Unklarheiten zu stoßen. Die Stakeholder sollten auch bei der Gestaltung der Informationsarchitektur und in den Feedbackschleifen involviert werden. Mögliche Stakeholder sind:
- Marketing
- Brand-Management
- SEO
- Content-Autoren
- IT/CMS
- Analytics
9. Die richtige Stichprobengröße kennen: Wie viele Probanden werden benötigt?
Ergebnisse des Card Sortings können sich stark unterscheiden. Daher ist es wichtig, dass die Anzahl der Probanden groß genug ist. Für ein moderiertes Card Sorting existieren unterschiedliche Empfehlungen über die Anzahl der Probanden, um valide Ergebnisse zu erhalten. Jakob Nielsen empfiehlt eine Anzahl von 15 Probanden, Tullis und Wood empfehlen 20-30 Probanden. Es ist eine höhere Streuung anzunehmen als bei einem evaluierenden, da es sich um einen generativen Ansatz handelt. Wir bei eresult empfehlen eine Anzahl von mind. 10 Probanden, besser 15. Ein evaluierender Ansatz hingegen ist ein reverse Card Sorting (auch Tree Test genannt). Bei einem unmoderierten Online Tree Test sollten pro Aufgabe ca. 50, besser 70-100 Probanden pro Variante teilnehmen, um valide Ergebnisse zu erhalten.
10. Wissen, wann es genug ist: Obergrenze 60 Karten (Card Sorting)
Bei einem Card Sorting dürfen Probanden nicht den Überblick verlieren. Sie müssen genügend Zeit haben, sich ausreichend mit den einzelnen Inhalten beschäftigen zu können. Die Obergrenze bei einem moderierten Offline Card Sorting sind daher 60 Karten. Für diese Anzahl an Karten sollten ca. 75 Minuten eingeplant werden. Sind Begriffe für den Nutzer unklar und müssen zunächst erklärt werden, reduziert sich die Anzahl der Karten, die sortiert werden können. Bei einem Online Card Sorting bestehen technische Beschränkungen, wie z. B. die Bildschirmgröße. Es sollten daher nicht mehr als 40 Karten verwendet werden. Das Erfassen weiterer Karten wird für die Probanden dann zunehmend schwierig.
11. Was tun, wenn es mehr als 60 Karten sind?
Sollen mehr als 60 Karten sortiert werden, da die Informationsarchitektur mehr Inhalte aufweist, existieren verschiedene Tricks.
- Zeigen Sie nicht jedem Probanden alle Karten:
- Ggf. können Sie nach Zielgruppen selektieren, so dass jeweils nur die für diese Zielgruppe relevanten Karten betrachtet werden.
- Bilden Sie überlappende Card Sortings, z. B. werden 150 Karten in 4 Gruppen mit je 50 Karten aufgeteilt.
- Reduzieren Sie die Anzahl der zu sortierenden Begriffe:
- Ist die Zuordnung völlig klar oder aus anderen Gründen vorgegeben, so können Sie diese Bereiche weglassen.
- Ähneln Inhalte sich so stark, dass sie mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit gemeinsam gruppiert werden, können Sie diese zusammenfassen.
12. Optimale bzw. maximale Anzahl an Suchaufgaben (Tree Test)
Die Ergebnisse von Tree Tests sind abhängig von den Suchaufgaben. Sie beeinflussen die Validität und Aussagekraft. Bei unmoderierten Tests können keine Nachfragen der Probanden oder von Ihnen gestellt werden. Es ist nicht möglich, weitere Erklärungen und Einblicke zu erhalten. Es wird deutlich, wie wichtig die Auswahl der richtigen Aufgaben und ihrer Formulierung ist. Die Aufgaben sollten kurz und präzise formuliert sein. Sie sollten dabei dem tatsächlichen Bedarf der Nutzer entsprechen (Wieder wird deutlich, wie wichtig es ist, seine Nutzer zu kennen!). Sie haben die Chance, speziell auf bereits existierende Hypothesen zu potenziell problematischen Begriffen einzugehen. Dafür müssen Aufgaben formuliert werden, die diese Aspekte der Informationsarchitektur beleuchten. Dabei sollte es vermieden werden, Begrifflichkeiten der Informationsarchitektur zu verwenden, um eine Beeinflussung und Lenkung der Probanden auszuschließen. Es sollten zwei unterschiedliche Suchaufgaben pro zu untersuchendem Inhalt formuliert werden, um eine ganzheitliche Betrachtung der Informationsarchitektur zu ermöglichen. Bei einem Tree Test kommt es bei den Probanden schnell zu Lerneffekten, was zu Reihenfolgeeffekten führt. Ein Proband sollte daher nicht mehr als ca. 10-15 Suchaufgaben lösen. Die Aufgaben sollten in zufälliger Reihenfolge gestellt werden, um alle Bereiche der Informationsarchitektur betrachten zu können.
13. Was gilt es bei der Beobachtung von Card Sortings zu beachten?
Ein offenes moderiertes Card Sorting lässt sich nicht so einfach beobachten, wie ein Usability Test, bei dem der Bildschirm des Probanden auf einen Bildschirm im Beobachtungsraum gespiegelt wird. Die begrenzte Größe der Karten und die Schwierigkeit des Abfilmens stellen Herausforderungen für die Beobachtung dar. Beim Einsortieren der Karten verdecken Probanden häufig mit ihrem Körper Karten, daher ist das Abfilmen des Tisches von der Decke nicht optimal. Die Karten sind außerdem schwer im Beobachtungsraum zu lesen. Ein Beobachter sollte daher mit im Raum sein. Er notiert u. a., welche Karten nicht eindeutig oder nur schwer zuordbar waren, welche Begriffe unklar waren oder nicht verstanden wurden und welche Inhalte fehlen etc. Dank der Unterstützung des Beobachters kann sich der Versuchsleiter ganz auf die Interaktion mit dem Probanden konzentrieren.
14. Was gilt es bei der Moderation von Card Sortings zu beachten?
Warm-up-Fragen sollten nicht nur bei einem Usability-Test, sondern auch bei einem Card Sorting gestellt werden. Probanden können sich so langsam an die Situation gewöhnen. Der Vorteil für Sie ist, dass Sie mehr über die Probanden erfahren können (z. B. Vorkenntnisse etc.). Von zentraler Bedeutung ist, dass der Proband die Aufgabe versteht. Dafür muss diese klar verständlich kommuniziert werden. Folgende Formulierungen bieten sich für die eigentliche Card-Sorting-Aufgabe an:
- „Kommen wir nun zum Card Sorting. Wir möchten die Struktur der Anwendung XY verbessern und sicherstellen, dass die Nutzer alle Informationen so einfach wie möglich finden können. Deshalb führen wir dieses Card Sorting durch, bei dem Sie kleine Karten, die mit Informationen der Anwendung beschriftet sind, in Gruppen sortieren. Diese benennen Sie bitte im Anschluss. So können wir besser verstehen, welche Struktur in der Anwendung für Sie Sinn macht.“
Folgender Hinweis ist vor Überreichung der Karten an den Probanden wichtig:
- „Ich gebe Ihnen gleich die Karten mit den verschiedenen Informationen. Auf jeder Karte steht eine Überschrift für Informationen, die in der Anwendung enthalten sind. Verschaffen Sie sich bitte zuerst einen Überblick über die Karten und bilden Sie dann Gruppen von Karten, die für Sie zusammengehören. Es gibt dabei keine richtige oder falsche Gruppierung. Es geht um die für Sie passende Sortierung.“
- „Falls eine Karte nirgendwo dazu passen sollte, können Sie diese auf Seite legen. Falls eine Karte aus Ihrer Sicht gleichwertig in mehrere Gruppen passt, schreiben Sie den Namen auf eine weitere Karte und sortieren Sie diese in diese Gruppen ein.“
- „Nachdem Sie die Karten gruppiert haben, geben Sie den Gruppen Namen oder eine kurze Beschreibung, warum diese für Sie zusammengehören. Schreiben Sie dies bitte auf eine dieser Karten auf.“
15. Ziel-Informationsarchitektur mit 3 Ebenen – wie geht das mittels Card Sorting?
Beim Card Sorting werden durch die Probanden zwei Ebenen geschaffen. Eine Ebene der gruppierten Karten und eine Ebene mit der Benennung dieser Gruppen. Was aber, wenn die Ziel-Informationsarchitektur aus drei Ebenen bestehen soll? Probanden sind schnell überfordert, wenn sie drei Ebenen sortieren sollen. Sie versuchen dann Hierarchien mit den bereits vorhandenen Karten abzubilden, statt diese zu gruppieren. Der methodische Ablauf und die ursprünglichen Vorteile des Card Sortings gehen dabei verloren. Mit einem Umweg und Einplanung von zusätzlicher Zeit können drei Ebenen erzeugt werden. Das Card Sorting soll von den Probanden ganz normal durchgeführt werden – also zwei Ebenen erzeugen (gruppieren und diese benennen). Der Proband wird im Anschluss gebeten, weiter zu unterteilen und die gebildeten Untergruppen ebenfalls zu benennen. So lassen sich drei Ebenen bilden.
16. Was ist bei der Auswertung von Card Sortings zu beachten?
Welche Inhalte gemeinsam gruppiert werden, ist für die Auswertung von Card Sortings zentral. Weniger relevant ist die genaue Benennung der Gruppen. Similarity Matrix und Dendrogramme eignen sich besonders hierfür. Vor der Auswertung sollten irrelevante Unterschiede, wie unterschiedliche Schreibweisen, entfernt und Benennungen normalisiert werden. Zur Unterstützung bei der Auswertung existieren verschiedene Tools:
- Excel-Spreadsheet von Donna Spencer
- OptimalSort (Offline- und Online-Daten können ausgewertet werden)
- Syntagm (für fortgeschrittene Auswertungen)
17. Auswertung von Tree Testings
Für die Auswertung von Tree Tests existieren drei wichtige Metriken:
- Erfolgsquote
- Direktheit
- Zeit
Mit diesen Kennzahlen lassen sich für die Aufgaben erste Einschätzungen vornehmen. Aufgaben mit Erfolgsquoten über 80 % sind in keinster Weise kritisch zu betrachten. Tief ins Detail sollten Aufgaben analysiert werden, bei denen die Erfolgsquote niedriger oder die Direktheit auffällig gering ausfällt. Besonders interessant sind die Bereiche, an denen die Probanden „fälschlicherweise“ die jeweils zu suchenden Inhalte erwartet haben. Die Strukturierung und Benennungen entsprechen dann nicht dem mentalen Modell der Nutzer. Um eine erwartungskonforme Informationsarchitektur zu entwickeln, müssen Sie an diesen Stellen erneut ansetzen.
18. Tooltip: Optimalsort für Card Sortings
Optimalsort wird bei eresult für die Durchführung von Card Sortings verwendet. Gerne möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick verschaffen, warum Optimalsort für uns das Tool der Wahl ist. Es können offene, geschlossene und hybride Card Sortings durchgeführt werden. Leider ist die Nutzung auf mobilen Endgeräten noch etwas problematisch. Aber am PC/Laptop und Tablet ist die Durchführung optimal möglich. Als Sprache kann Deutsch ausgewählt werden. Anpassungen an Texten, die die Teilnehmer sehen, sind möglich. Neben der Verwendung des eigenen Logos sind weitere Design-Anpassungen möglich. Wird das Card Sorting direkt über die Webseite eingebunden, schaffen Design-Anpassungen Vertrauen bei den Probanden, da das Tool der Webseite ähnelt. Ein wichtiger Vorteil ist die unbegrenzte Anzahl der Teilnehmerzahlen und die Anzahl der Karten. Zur Auswertung stehen verschiedene Analysemöglichkeiten (z. B. Dendrogramm oder Similiarity Matrix) zur Verfügung. Bei der Auswertung lassen sich Kategorien nach Belieben zusammenfassen. Die Standardisierung bleibt erhalten und lässt sich auch ebenfalls rückgängig machen. Optimalsort bietet vor und/oder nach dem Card Sorting die Möglichkeit an, einen Fragebogen zu integrieren. Es ist aber auch möglich, es an jedes beliebte Online-Fragebogen-Tool anzubinden. Bisher einzigartig ist die Kombination von Offline und Online Card Sortings. Die Karten werden ausgedruckt und zur Sortierung durch die Probanden genutzt. Im Anschluss werden die Ergebnisse mittels Barcode-Scanner übertragen. Auf diese Weise können die Auswertungsmöglichkeiten auch bei einem Offline Card Sorting genutzt werden. Gerne können Sie hier die eresult-Card-Sorting-Demo ausprobieren. Sie bietet Ihnen die Möglichkeit, Navigationsbegriffe aus dem Bereich Service & Hilfe eines Online-Shops zu sortieren und mit Gruppenbezeichnungen zu versehen.
19. Tooltip: TreeJack für Tree Tests
Bei eresult wird ebenfalls TreeJack für die Durchführung von Card Sortings verwendet. Warum TreeJack für uns das Tool der Wahl ist, zeigen wir Ihnen gerne. TreeJack ermöglicht die Durchführung von Tree Tests auf dem PC/Laptop, am Tablet und auf mobilen Endgeräten. Wie bei OptimalSort auch, wird Deutsch als Sprache unterstützt. Anpassungen von weiteren Texten, die den Teilnehmern angezeigt werden, sind ebenfalls möglich. Design-Anpassungen sind ebenfalls möglich. Besonders praktisch und zeitsparend ist die Möglichkeit, Baumstrukturen aus Excel zu importieren. Um Reihenfolgeeffekte vorzubeugen, können die Suchaufgaben in zufälliger Reihenfolge gestellt werden. Die Aufgaben können begrenzt werden – so dass Probanden z. B. zufällige zehn Suchaufgaben von insgesamt 100 Suchaufgaben erhalten. Die Teilnehmeranzahl ist bei TreeJack unbegrenzt. Die Studie kann händisch, durch das Eintreten eines Datums, einer Teilnehmeranzahl oder durch eine Kombination von beidem beendet werden. In TreeJack kann, ebenfalls wie bei Optimalsort, vor und/oder nach dem TreeTest ein Fragebogen integriert werden. Alternativ kann jedes beliebige Fragebogentool angebunden werden. Gerne können Sie hier die eresult TreeJack Demo ausprobieren. Sie bietet Ihnen die Option, Inhalte aus dem Bereich der Biologie zu suchen.
20. Der “richtige” Methodenmix macht den Unterschied – Card Sorting und Tree Tests kombinieren
Bewährt hat sich der Ablauf eines iterativen nutzerzentrierten Prozesses für die Entwicklung einer Informationsarchitektur. Dafür werden ein offenes Card Sorting, gefolgt von einem Tree Test durchgeführt. Das offene Card Sorting sorgt für ein besseres Verständnis für die Nutzer und ihrer mentalen Modelle. Es gibt Auskunft über die als zusammengehörig empfundenen Inhalte und die aus Nutzersicht treffenden Bezeichnungen. Offene Fragen und existierende Hypothesen können beleuchtet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für die Konzeption der Informationsarchitektur. Der Entwurf der Informationsarchitektur wird mittels Tree Testing durch die Nutzer mit typischen Suchaufgaben geprüft. Der Entwicklungsprozess kann fortgesetzt werden, wenn das Evaluationsergebnis zufriedenstellend ist. Andernfalls muss ein Schritt zurück zum IA-Design gemacht werden.
21. Unser Whitepaper: „Basiswissen Card Sorting – Nutzerzentriert Informationsarchitekturen entwickeln“
Wenn Sie sich einen tieferen Einblick in das generelle Thema Card Sorting verschaffen möchten, empfiehlt sich unser kostenloses Whitepaper „BASISWISSEN CARD SORTING – Nutzerzentriert Informationsarchitekturen entwickeln“. Sie können das Whitepaper einfach und kostenlos über die eresult-Website herunterladen. Dazu bedarf es einer kurzen Anmeldung in unserer Download-Area. Eine Abmeldung ist jederzeit möglich.
Das Whitepaper richtet sich an alle,
- die einen einfachen und kompakten Einstieg in die Methode suchen,
- die diese Methode einsetzen möchten und sich mit den verschiedenen Varianten des Card Sortings beschäftigen möchten,
- und an die, die Card Sorting bereits verwenden und nach praktischen Tipps, Tricks und Hilfestellung zur Anwendung und zur Weiterentwicklung der Methode suchen.
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Happy Birthday, eresult!
Beitragsbild: NicoElNino bei unsplash